Hallo, Freundinnen und Freunde,
meine Bewerbungen für den Thriller „Kopfsturm“ sind an 39 Literaturagenturen verschickt, mit dem mit professioneller Beratung erstellten Exposé, damit nichts mehr schief gehen kann (Scherz!). 3 Absagen habe ich schon (Textbausteine) und ich habe mein Manuskript und was dazugehört für die Veröffentlichung im Selfpublishing vorbereitet und weggespeichert. Denn ich muss bis Mitte/Ende Juli warten, dann sind die Absagen durch Nicht-Antworten vollständig. Soll heißen – 3 Monate Nichtstun? Da kam mir die Idee, ein Drehbuch für meinen ersten Thriller „Gegen die Gier“ zu versuchen. Auch, weil mir diverse Leser gesagt haben, dass sie sich den Roman gut als Film vorstellen könnten.
So versuche ich mich jetzt als Drehbuchautor und muss sagen, es ist eine anderer Welt. Alles und jedes muss unter dem Aspekt der Zeigbarkeit betrachtet werden. Symbole, Örtlichkeit und Dialoge müssen alles rüberbringen. Das ist auch im Roman so, aber da gibt es den inneren Monolog, den Gedankenfluss und die grundsätzlich unbegrenzte Möglichkeit zu beschreiben. Eine Figur kann man im Roman seitenlang beschreiben (soll man nicht, ist aber möglich); im Film sollte in zehn Sekunden ein Eindruck der Person beim Zuschauer sitzen oder zumindest in der Tendenz angelegt sein. Das gilt auch für Örtlichkeiten. Und – ganz wichtig, das Drehbuch hat formale Anforderungen, die zu erfüllen sind (ist aber unproblematisch mit spezieller Software) und eine Seite Drehbuch entspricht in etwa 1 Minute Film. Ich muss also die 324 Seiten von „Gegen die Gier“ in etwa 90 Seiten Drehbuch pressen. Ein nicht ganz einfacher Vorgang, denn ich muss liebgewonnene und im ersten Ansatz unverzichtbare Handlungsstränge weglassen. ich verstehe jetzt auch, warum ein verfilmter Roman manchmal so anders ist. Fällt natürlich nur auf, wenn man das zugrundeliegende Buch kennt.
An dem Drehbuch sitze ich im Moment, und es ich muss sagen, es macht großen Spaß. Ich hoffe, die vorgegebenen drei Monate reichen aus. Sollte zwischendurch eine Agentur sich positiv melden, bin ich natürlich bereit, das Projekt Drehbuch ruhen zu lassen …
Nebenbei bemerkt, ist es genauso schwer, ein Drehbuch an den Mann zu bekommen wie einen Roman. Aber dazu kommen wir später – vielleicht.
Bleibt gesund und übersteht die COvid19-Zeit auch sonst unbeschadet.
Herzlich
euer Anton