Hallo, Freundinnen und Freunde,
der Tanzkreis, in dem meine Frau und ich Mitglied sind, hat mir zum Geburtstag ein Bild geschenkt. Mittäter Walter Baum, ein befreundeter Künstler aus Koblenz, hat es gemalt. Unschwer zu erkennen, er hat sich an Carl Spitzwegs frühestem Meisterwerk „Der arme Poet“ (1839, Öl) orientiert. Künstler in ärmlichen Zimmern ist ein Motiv, das von mehreren Malern aufgegriffen worden ist, das erste Mal wohl von William Hogarth 1736. In dieses Bild ist u.a. die Bekanntschaft Spitzwegs mit einem stets finanzielle Not leidenden Münchner Dichter eingeflossen. Wunderbar die vielen Kleinigkeiten, an denen sich die Ärmlichkeit zeigt: Regenschirm im Zimmer, statt dichten Dachs; Ofen ohne Feuer; der Poet muss wohl Seiten seiner Werke zum Heizen verwenden; kein Bett, sondern Matratze auf dem Boden usw. (gute Beschreibung bei Wikipedia) bis hin zu einem Floh, den er in der Hand zerdrücken soll.
Ich glaube nicht, dass der Tanzkreis auf die finanzielle Situation Dellingers anspielt, die ja zum Glück nicht so schlimm ist, wie das Bild suggeriert, da er nicht von den Buchverkäufen leben muss.
Der Künstler hat – was man bei genauem Hinschauen sehen kann – meine Romane integriert: Hinter dem Kissen steht „Gegen die Gier“ und auf dem Tisch der „Unheilbruder“, natürlich farblich im Grundton des Originals.
Walter hat das Bild mit dem iPad erstellt, mit der Software Sketchbook. Man legt über ein Foto eine neue Zeichenschicht und malt das Original ab und/oder um. Habe ich auch schon probiert, klappt prima.
Ich halte das für ein gelungenes Geschenk, das mich sehr gefreut hat und freut. es hängt an der Wand vor meinem Arbeitszimmer unter dem Dach. Das ist die einzige Übereinstimmung mit dem Arbeitsraum des Spitzwegschen Vorbilds.
Ich werde es zu meinem neuen Profilbild bei Facebook machen.
Euch ein schönes Wochenende
herzlich
euer Anton