Weitere Thriller schreiben in heutiger Zeit?

Liebe Freundinnen und Freunde,

angesichts des (realen) Horrors von Gewalt und Leid in der Welt stelle ich mir – nicht zum ersten Mal – die Frage, ob man überhaupt noch Literatur schreiben kann, in der Gewalt eine (unterhaltende) Hauptrolle spielt? Denn in einem Thriller soll ein Gewaltverbrechen aufgeklärt oder verhindert werden, in einem Krimi durch einen Detektiv oder Polizisten/Polizistin (Ihr seht, ich hab’s nicht mit gendern …) aufgeklärt. Gewalt wird als Mittel der Unterhaltung genutzt. Darf man das angesichts Butcha (und natürlich Syrien, Sudan …) überhaupt noch?

Zur Analyse die Frage: „Was würde ich ändern, wenn a) überhaupt keine Thriller mehr geschrieben würden und b) wenn ich mir keine mehr ausdenken würde?

Zu a) vermutlich wenig bis gar nichts und zu b) es täte jemand anders. Zu a) muss man aus meiner Sicht noch ergänzen: Es würde eine Weile dauern, bis es überhaupt auffiele und dann bleibt die Frage, ob es dazu führen würde, dass die Voraussetzung für die Fragestellung – Gewalt in der Welt durch Irre wie Putin – entfiele oder abnähme.

Mein Beitrag gegen die Gewalt in der Welt durch Verweigern weiterer gewaltgeschwängerter Plots würde verpuffen wie ein Luftballon mit Loch, nehme ich an. Und wenn sich alle Thrillerautoren zusammentäten, s.o.

Ich schreibe weiter und eure Meinung dazu würde mich interessieren

Herzliche Grüße

Euer Anton

Autor:

Der Autor hat bisher zwei Verlagsverträge, einen für den Thriller "Kopfsturm" (2022 im Südwestbuch-Verlag), einen für einen historischen Roman, der im Juli 2023 im Gmeiner-Verlag erscheinen wird "Der Alchemist von Venedig". Läuft …